Windkraft: Endlich Ratsmehrheit!

Die Schwerter Grünen begrüßen, dass die SPD im Rat über ihren Schatten gesprungen ist und diesmal den beiden Windrädern im Schwerter Schälk zugestimmt hat. Damit kann die Stadt mehr als die Hälfte ihres Anteils an den Ausbauzielen der Bundesregierung für Wind erfüllen.

Ohne Wind geht die Energiewende nicht. Und die Energiewende brauchen wir:

1. um die Klimaziele zu erreichen, damit Dürresommer wie dieser nicht zur Regel werden;

2. um unabhängig von Gas und Öl zu werden, das uns vorwiegend aus problematischen Ländern wie Russland oder Katar erreicht.

Windenergie ist die mit Abstand billigste Art, Strom zu erzeugen. Je mehr es davon gibt, je mehr wird sich das auf den Strompreis auswirken.

Für die Grünen ist es selbstverständlich, dass die Erträge aus den Anlagen in Schwerte bleiben sollten. Dafür brauchen wir am besten genossenschaftliche Beteiligungsformen. Denkbar ist dabei eine Anlehnung an bestehende Genossenschaften z. B. in Hagen.

Die beiden Stellen im Schälk haben wir vor kurzem besichtigt. Es handelt sich eben nicht um intakte Waldflächen, sondern an beiden Stellen sind Brachflächen entstanden, weil dort abgestorbene Fichten standen.

Die Behauptung der CDU, dort müssten 20 000 qm Fläche versiegelt werden, ist unrichtig. Versiegelt werden pro Windrad knapp 400 qm (für den Turm). Drumherum müssen ca. 4000 qm Fläche freigehalten werden – aber nicht versiegelt. Sonst müsste man auch Waldwege zu versiegelten Flächen erklären.

Man kann es wünschenswert finden, dass Windräder nicht im Wald, sondern z. B. in Gewerbegebieten entstehen. Dazu müssten aber die gegenwärtigen überzogenen Abstandsregelungen fallen. Es ist schwer einzusehen, warum z. B. die Westhofener Autobahnerweiterung mit Brücke 300 m an Wohngebiete herandarf, ein Windrad aber mindestens 750 m Abstand brauchen soll.

Nördlicher Standort
Südlicher Standort

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2 Kommentare

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich bin betroffen über die o.g. Argumentation. In der Tat haben die Stürme Kyrill und Friederike sowie der Borkenkäfer die Fichtenbestände auf dem Bürenbruch nahezu vernichtet. D.h. große Waldflächen bestehen nicht mehr. Dass diese Tatsachen jetzt zum Argument für den Bau von Windkraftanlagen im Wald herangezogen werden (vorhandene Brachflächen, keine Rodung notwendig), empfinde ich als Hohn. Notwendig wäre für mich, dass wir uns um die Wiederaufforstung des Waldes bemühen und nicht um eine andere Nutzungsart.
    Dazu kommt, was in keinem Artikel erwähnt wird, dass ein Teil der K22, die durch das für die Windräder vorgesehene Gebiet führt, aufwändig saniert wird. Dieser Straßenabschnitt war in einem guten Zustand. Er wurde komplett entfernt und wird jetzt von 4 auf 6 Meter verbreitert und so befestigt, dass auch ein Schwertransporter ihn befahren kann. Im Vorfeld zu dieser Straßenbaumaßnahme mussten hunderte von Bäumen weichen. Viele davon jahrzehntealte Eichen und Buchen.
    Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass hier etwas komplett falsch läuft?
    Herzlichen Gruß
    Monika Brommer

    1. Hallo,
      im Zuge der Errichtung der Anlagen werden vom Projektierer Wiederaufforstungen vorgenommen, nur eben ein paar Meter weiter. Ohne wird der jetzige Zustand beibehalten, es bleibt also bei den Brachflächen, denn das müsste der Flächeneigentümer selber machen, die Fläche ist Privatbesitz.
      Die Erschließung erfolgt über die L648 (Rotehausstraße) und die K19 (Schälkstraße) auf Iserlohner Gebiet, nicht über die K22 (Bürenbruch) auf Schwerter Gebiet. Insofern kann es durchaus sein, dass der Kreis Unna an der Stelle mit der Straßenbreite ziemlich übertreibt, aber in einem Zusammenhang mit den geplanten zwei Anlagen steht das nach unseren Informationen nicht.

      Mit freundlichen Grüßen,
      Michael Rotthowe