Position: Mehr Radabstellanlagen! 9. Oktober 20209. Oktober 2020 Es ist begrüßenswert, dass die Stadt den Bürgerwunsch schon in der Planung hat. Nur scheint man die Abstellanlagen als dekorative Elemente zu betrachten. Anders ist die geplante Anzahl ja nicht zu erklären. Der tatsächliche Bedarf ist an Markttagen vor Ort leicht festzustellen. Das dürften dann wohl eher 100 bis 150 am Marktplatz und 300 bis 500 für die Innenstadt sein. Langfristig ist die gleiche Anzahl Stellplätze wie für PKW anzustreben. Für diese Stellplätze ist im Wege der „Radverkehrskonferenz“ eine Planung zu erstellen. Die Flächen dürfen keinesfalls nur zu Lasten der Fußgängerverkehrs gehen, es müssen auch PKW Stellplätze umgewandelt werden. Gleichzeitig ist auch die Einrichtung einer „Fahrradzone“ gemäß StVO zu prüfen. Schon 2016 hatte man sich im „Mobilitätskonzept 2025“ einen Radverkehrsanteil von 13% für 2025 vorgenommen. Jetzt arbeitet man „gezielt an knapp 15%? Bei, wie in den Ruhrnachrichten zu lesen war, 80% gesteigerten Fahrradverkäufen bei Schwerter Händlern? Da sind wohl eher 25% als Zielrichtung angemessen. Die Bürger*innen sind längst auf den Rädern unterwegs und brauchen jetzt die passende Infrastruktur. Diese Planung ist keine Ambition für die Zukunft. Hoffen wir also auf rege Beteiligung an der Radverkehrskonferenz und auf die geänderte Zusammensetzung im Rat. Die geplanten „Schwerter Bügel“ bieten auch nicht Platz für zwei Fahrräder. Jedenfalls nicht wenn es sich um die immer beliebter werdenden E-Bikes/Pedelecs oder sie mit Packtaschen versehen sind. Das „Am Ochsenhügel“ als Verbindung zum Ruhrradweg asphaltiert werden soll ist schön. Nur: Dort aus der Stadt kommend als Radfahrer*in nach links abzubiegen ist schlicht gesagt lebensgefährlich. Hier müssen mindestens entsprechende Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden: Tempo 30 im betroffenen Bereich, Beschilderung „Achtung Radfahrer“, Markierung auf der Fahrbahn. Die Einrichtung eines Radweges entlang der Hagener Straße ist aber die sicherere Lösung. Kay Nentwig
Aus meiner Sicht und Erfahrung als Alltagsradler ist die gesamte Debatte um Fahrradstellplätze und -abtellbügel nichts weiter als dekorative Augenwischerei und hat mit Verkehrswende und zukunftsorientierten Mobilitätskonzeoten wenig zu tun! Was in Schwerte fehlt, sind gut aus- und/oder sichergebaute Radwege. Mindestens an den Hauptverkehrswegen, die die Stadtteile mit der Innenstadt verbinden, sowie an den innerstädtischen Straßen. Der Duktus der aktuellen Verkehrsplanung fokussiert sich nach wie vor auf das Auto und die Autofahrer*innen. Dann kommen Fußgänger*innen und dann irgendwann Radler*innen, die als „wir fahren mal am Wochende mit dem E-Rad zum Markt“ sicher einen schicken Abtellbügel brauchen. Was ist mit den Radpendler*innen und deren Sicherheit in dieser KFZ dominierten Stadt? Vermutlich gehören weder die Kinder der Planer- und Entscheider*innen noch diese selbst zur Gruppe der Radler*innen – sonst würde nicht der dritte vor dem ersten Schritt gemacht. Antworten