Pop-up-Radwege für Schwerte!

 

Schaut man in letzter Zeit auf Schwertes Straßen, so fällt auf, dass der Anteil von Fahrrädern stark zugenommen hat. In Corona-Zeiten auch kein Wunder. Das Fahrrad bietet deutlich mehr persönlichen Sicherheitsabstand, als ein überfüllter Bus zwischen Westhofen und Schwerte. Aber das Phänomen des Fahrradzuwachses in Schwerte ist nicht allein durch Corona zu begründen. Die Fahrradverkäufe in Deutschland nehmen seit 2017 jedes Jahr um 30% zu, das Bike dient dabei immer mehr als ganzjähriges Nutzfahrzeug zwischen Arbeitsplatz und Wohnung oder für Fahrten des täglichen Lebens. Sicher trägt auch der E-Motor im Fahrrad und die ganzjährige Nutzungsmöglichkeit durch die neuen, klimabedingten milden Winter ohne Schnee und Eis mit dazu bei.

Allerdings benötigen die Radfahrer, die durch und in die Innenstadt fahren, eine sichere Verkehrsinfrastruktur, die beispielsweise vor rechts abbiegenden LKW mit totem Winkel schützt. Sie brauchen eine Radwegeinfrastruktur, die breitere, durchgängige und vom Autoverkehr abgetrennte, Radwege bietet. Sie brauchen viel mehr sicheren und geschützten Parkraum für Ihre bis zu 3.000 € teuren Fahrräder. Aber hier unterscheidet sich auch Schwerte von anderen Städten: Bei der Planung einer Radverkehrsinfrastruktur dominiert immer noch der Planer, der das Ende und den Anfang eines – meist nicht von der Autofahrbahn abgetrennten Radweges – mit Warnschildern ankündigt. Verkehrsplaner lassen sich für neuen Auto-Parkraum in der Innenstadt feiern.

Dabei benötigen wir stattdessen einen Fahrrad – Netz mit einer durchgängigen Infrastruktur für den Radfahrer und nicht einen erweiterten Radfahr-Schilderwald, der nur die Unterbrechung des Radnetzes anzeigt. Aber wie kommt man an ein durchgängiges Fahrradnetz? Ein Blick in andere Städte könnte helfen. Dort werden sogenannte Pop-Up-Bike-Lanes (abgetrennte Radwege auf derzeitigen Autostraßen) schnell installiert, so dass dem immer größer werdenden Radverkehr Rechnung getragen wird. Es werden damit die Lücken im Radnetz geschlossen und die Fahrradwege vom Autoverkehr getrennt . Und das alles für kleines Geld: Ist das nicht ein Modell, prädestiniert für Schwerte?

Thomas Möller
Ratskandidat Westhofen

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Ein Kommentar

  1. Super Beitrag.
    Auch von anderen deutschen Städten wie Göttingen und Oldenburg (NDS)
    kann viel Gutes für den Radverkehr
    übernommen werden.
    Oder von den Niederlanden z.B. Stadt Groningen.
    Weiter so für eine CO2 freie Mobilität,sonst kann das nichts werden mit der Umsetztzung
    der ehrgeizigen Klimaziele
    Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten!!!