Kommentar zur Sondersitzung des AISU

 
Das war sie nun also, die große Sondersitzung des AISU zum Klimaschutz. Das Ergebnis ist enttäuschend. Denn obwohl das Thema schon von der Ratssitzung im Juli auf die Sondersitzung im August verschoben worden war, wurden keine konkreten Maßnahmen beschlossen. Stattdessen will nun erst einmal die Verwaltung erneut alles prüfen, um dann im November zu einem Ergebnis zu kommen. Vielleicht.
 
Uns reicht das nicht! Mit einem Minimalkonsens, wie er am Dienstag erreicht wurde, wird Schwerte nicht auf die Herausforderungen deKlimakatastrophe reagieren können. Mit einer weiteren Verschiebung von Entscheidungen wird lediglich Zeit verloren, aber nichts gewonnen. Und mit einem gemächlichen Abarbeiten von Zielen, die vor Jahren formuliert wurden und aus heutiger Sicht mutlos und absolut unzureichend sind, erst recht nicht. 
Die Teilnahme am European Energy Award (EEA) ist zwar nicht verkehrt, aber auch nur ein vorsichtiger erster Schritt. Zwei Prozent mehr Solaranlagen in 6 Jahren sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Mehr LED-Beleuchtung ist schön, und Firmen auf Möglichkeiten beim Klimaschutz aufmerksam zu machen mag auch einen kleinen Beitrag leisten. Damit kann die Verwaltung vielleicht verkünden, sich ja um das Thema zu kümmern und ein paar Leute beruhigen. Manche Ratsfraktion mag nun behaupten, sich ja nun auch für Klimaschutz zu interessieren. Eine entschlossene und angemessene Reaktion auf die Herausforderungen der Zukunft sieht jedoch ganz anders aus.
 
Was wir wirklich brauchen sind mutige Ziele, die das Problem wirklich angehen. Anstatt den Ausstoß klimaschädlicher Gase bis 2030 um ein paar Prozent zu reduzieren, sollten wir uns besser vornehmen, möglichst bald gar keine mehr zu produzieren. Unsere Energieversorgung muss früher oder später zu 100% aus regenerativen Quellen kommen, darüber sollten vereinzelte Solaranlagen nicht hinwegtäuschen. Wir brauchen nicht ein paar mehr emissionsarme Fahrzeuge im städtischen Fuhrpark, sondern so bald wie möglich nur noch gänzlich emissionsfreie. Wir brauchen verbindliche Maßnahmen, um Flächenfraß zu stoppen und betonierte Flächen zu entsiegeln, um wertvolle Grünflächen zu erhalten und zu schaffen. Baumbestände müssen nicht nur wirksam erhalten, sondern vergrößert werden, gerade im städtischen Bereich. 
 
Solche Ziele müssen wir schnellstmöglich diskutieren und beschließen. Solche Ziele muss das Rathaus dann ohne Verzögerungen umsetzen, in dem der Bürgermeister und die Verwaltung nach Möglichkeiten zur Umsetzung suchen, nicht nach Hinderungsgründen und Vertagungen auf später. Darauf sollten sich so viele Fraktionen wie möglich verständigen. Denn das gebietet die beschlossene Resolution zum Klimanotstand. Wir hoffen jedenfalls, dass sie mehr war als ein Feigenblatt und Inhalt von Sonntagsreden.
 

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2 Kommentare

  1. War doch klar das das nichts wird.

    Die Stadtkasse ist leer und der Bürgermeister besorgt eine Mercedes E Klasse. Es ist zwar ein Hybrit, trotzdem ist es lächerlich. Das Auto wiegt 2 Tonnen. Ein schlechtes Beispiel für Schwerte.

  2. Ja das „Ergebnis“ der Ausschusssitzung ist absolut enttäuschend. Erneut wurden Diskussion und Beschlüsse zu konkreten Maßnahmen verschoben. Schlimmer noch, mal überlässt es jetzt der Verwaltung aus den beantragten Maßnahmen eine Art Positiv-Liste zu erstellen über die dann abgestimmt werden soll. Die Vertreter der Grünen haben dem im Übrigen zugestimmt, wenn auch sicher widerwillig.
    Den European Energy Award muss mal wohl nicht kommentieren. Eine lahme Ente. Mit ein bisschen Klimaschutz hier und da wird es wohl nicht funktionieren.
    Die Klimaproteste werden daher weitergehen, damit die Verantwortlichen endlich handeln: https://klima-streik.org/