Herausforderung: Infrastruktur und ein attraktives Schwerte 28. Februar 202028. Februar 2020 Wirtschaftsgespräch bei den Nickelwerken Die Produkte finden sich auf der ganzen Welt: In jeder zweiten Zündkerze stecken Elektroden aus Schwerte. Bohrgestänge für Öl- oder Gasbohrungen auf allen Kontinenten kommen aus Schwerte. Die Drähte im weltweit größten Flugzeug A380 von Airbus sind aus Schwerte. Die Deutsche Nickel GmbH stellt sogenannte Draht-, Stangen- und Schmiedehalbzeuge her, zudem Vormaterialen für die Band- und Blechherstellung aus Nickel-, Nickelbasis, und Kupfer-Nickel- und Eisen-Nickel-Legierungen. Inhaber und Geschäftsführer Christoph Arntz und Werksleiter Thomas Hinrichs standen uns für ein Gespräch zur Verfügung. Nicht weniger als 250 Mitarbeiter in Schwerte und fast 15 Mitarbeiter in den USA, China und England produzieren und liefern Produkte von 0,1 bis 450 Millimeter für den weltweit arbeitenden Nischenanbieter. Mittlerweile kommt man auf einen Gesamtumsatz von fast 100 Millionen Euro. In Schwerte allein werden 20.000 Tonnen Rohmaterial geschmolzen, auf dem Weltmarkt sind es 300.000 Tonnen. Ein deutlicher Wermutstropfen: 40.000 Tonnen der Produkte werden mit mehr als 2.000 LKW-Ladungen ausschließlich auf der Straße transportiert. Die Bahn ist für das Unternehmen zu unflexibel, die Beförderungen dauert zu lange; der Bahnanschluss wurden schon seit 1970 abgeschafft. „Hier müssen wir in Zukunft anpacken. Wir müssen unsere Mobilitätsprobleme in Schwerte endlich in den Griff bekommen. Ein Einblick in die Bedürfnisse der Industrie hat uns da geholfen“, fasst unser Vorstandsmitglied Michael diesen wichtigen Punkt zusammen. Erfreulich ist, dass das Unternehmen auf eigenen Willen sozial, ökologisch und ökonomisch arbeitet. Seit 2016 gibt es eine eigene Abwasserbehandlungsanlage. Während Rohstoffe zum Teil mit erheblichen Umweltverschmutzungen verbunden sind, gibt es hier vor Ort auf der anderen Seite kaum Verluste. Späne etwa können bei der nächsten Schmelze wieder hinzugefügt werden. Die Deutsche Nickel kann sich einen Anschluss an das Nahwärmenetz gut vorstellen. Auch eine Photovoltaik-Anlage auf den Dachflächen ist für das Unternehmen vorstellbar. Gleichwohl wünschen sich Christoph Arntz und Thomas Hinrichs von der Kommunalpolitik den Einsatz für eine attraktive Stadt. Nicht zuletzt, um weitere Fachkräfte für das Unternehmen zu finden. Wir bedanken uns für das informative Gespräch und die Gastfreundschaft.
An der Wiederherstellung des Bahnanschlusses sollte unbedingt gearbeitet werden. Im Schienengüterverkehr gibt es zahlreiche Eisenbahnverkehrsunternehmen, die schnelle und passgenaue Lösungen anbieten, niemand muss zwingend DB-Cargo beauftragen. LG Albrecht Buscher Antworten