Stadtentwicklung

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Der Masterplan: Für die Entwicklung in Schwerte

Eine gute Lebens- und Aufenthaltsqualität sorgt für das Wohlbefinden aller Bürgerinnen und Bürger. Wir von Bündnis90/Die Grünen möchten eine gesunde und naturnahe Stadt im Grünen gestalten. Dazu gehört es nicht nur, punktuelle Projekte ins Auge zu fassen, sondern die Stadtstruktur als Gesamtheit unter die Lupe zu nehmen und aus einem Guss zu entwickeln. Das bedeutet nicht, dass alles zeitgleich geschehen muss, sondern dass es einen kommunalen Masterplan Stadtentwicklung gibt, aufgrund dessen sämtliche Planungen Schritt für Schritt durchgeführt werden und welcher bei sämtlichen Maßnahmen Berücksichtigung findet.
Zur Erstellung eines Masterplans Stadtentwicklung gehört es, alle wesentlichen Themen ins Visier zu nehmen: Freiraum/Naherholung/Umwelt, Handel/Dienstleistungen/Gastronomie, Verkehr/Mobilität, Energie, Kultur. In vielen dieser Bereiche existieren bereits Konzepte, die mehr oder weniger aktuell sind. Es gilt, sich zu vergewissern, dass die in der Vergangenheit erstellten Konzepte noch aktuell sind und sie gegebenenfalls zu überdenken und gezielt aufeinander abzustimmen. 

Gesund bleiben in Schwerte

Die Lebensqualität in einer Stadt wird von vielen Faktoren bestimmt, zum Beispiel nimmt die Feinstaubbelastung in Schwerte stetig zu. Der Erhalt gesunder Lebensgrundlagen hat daher Vorrang und ist Grundlage einer gesunden Stadtentwicklung. Das heißt Schutz vor Lärm, vor Luftverschmutzung und Feinstaubbelastung, Gewässer – und Trinkwasserschutz, Schutz vor Vergiftungen des Erdreiches. Wir setzen uns ein für aktiven Bodenschutz, weniger Versiegelung und mehr ökologische Landwirtschaft. Wir arbeiten daran, die Lebensqualität in Schwerte kontinuierlich zu verbessern.

 

Wohnen im lebenswerten Schwerte

Die zunehmende Veränderung der Altersstruktur erfordert neue Strategien für das Zusammenleben. Die Zahl junger Familien nimmt ab. Wegen der zunehmenden Einpersonenhaushalte wird die Zahl der Haushalte in den nächsten Jahren trotzdem noch steigen. So gewinnt innerstädtisches Wohnen zunehmend an Attraktivität. Bereits im Jahr 2016 wurde ein Handlungskonzept Wohnen verabschiedet. Nun gilt es, dieses Konzept zu überprüfen und an die Entwicklungen der letzten Jahre anzupassen.
Wir brauchen  neue Konzepte  und einen gesamtstädtischen Blick darauf. Eine Möglichkeit, kurzfristig Wohnraum für Ein- bis Zweipersonenhaushalte zur Verfügung zu stellen, sind etwa sogenannte Tinyhouses (Kleine Häuser). Auf innerstädtischen Flächen werden kleine individuelle Häuser, die dazu noch mobil sind, zu Wohnzwecken entwickelt.  
Individualität wird zunehmend wichtiger. Darauf gilt es zu reagieren und so das Wohnen in Schwerte für sämtliche Bevölkerungsgruppen von Studenten/Azubis über junge Familien bis hin zu den Senioren attraktiv zu gestalten. Flexible Wohnmodelle sind vielerorts bereits erprobt und können daher auf Schwerte übertragen werden. Es ist wichtig, Wohnkonzepte zu entwickeln und zu unterstützen, die alle Generationen berücksichtigen und in einseitig strukturierten Wohngebieten für eine Durchmischung der Bewohnerstruktur sorgen. Das bedeutet jedoch nicht, dass neue Quartiere entstehen, sondern dass bestehende Quartiere überdacht und an die aktuelle Nachfrage angepasst werden müssen (zum Beispiel Kreinbergsiedlung/Barrierefreiheit). Daher setzen wir uns dafür ein, für genau diese Entwicklung  Fördergelder zu beantragen.
Die Stadtentwicklung darf nicht weiter auf Wachstum angelegt sein, sondern muss neue Qualitäten entwickeln. GRÜNE Stadtentwicklung setzt am Quartier an, wobei soziale, gesundheitliche und pflegerische Versorgung und eine quartiersbezogene Nahversorgung gesichert werden. Wir müssen und können Quartiere so verändern, dass Nachbarschaft ermöglicht wird und dass ältere Menschen, aber auch junge Familien sich dort wohl fühlen können. 
Jede weitere „Ausfransung“ der Stadt in die Landschaft hinein durch zusätzliche Wohngebiete muss verhindert werden. Eine weitere Bebauung an den Stadträndern wirkt sich nachteilig auf den Naturhaushalt aus und ruft weitere Kosten hervor für die Infrastruktur. Deshalb sind wir für eine Komprimierung der Stadtstruktur. Das heißt: Baulücken schließen, unbebaute Flächen und Altflächen vorrangig bebauen. Dazu gehört auch, dafür Sorge zu tragen, gewachsene innerstädtische Grünflächen zu erhalten und eine Bebauung zu vermeiden (etwa Pferdekämpers Wiese).

Das hast du davon:
Wir möchten dafür sorgen, dass du dich in Schwerte wohlfühlst. Und möchten gemeinsam mit dir dafür eine liebens- und lebenswerte Stadt gestalten.

 

Füreinander da sein in Schwerte

In Zeiten knapper Kassen müssen Einrichtungen der sozialen Infrastruktur vor allem in den Stadtteilen vielerorts schließen und werden in der Innenstadt zentralisiert. Auch die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs ist vielfach nicht mehr gesichert. Dadurch fallen immer weitere Wege an, die für manche Menschen nicht zu bewältigen sind. Dies führt nicht zuletzt auch zur Vereinsamung und Isolation einiger Bevölkerungsgruppen. Wir GRÜNEN fordern daher, dafür zu sorgen, dass Einrichtungen vor Ort unterstützt werden bzw. neue Konzepte und Ideen, die Orte, an denen diese infrastrukturelle Versorgung nicht gegeben ist zu entwickeln und voran zu treiben.

 

Stadtwerke 

 

Als kommunaler Versorger sind die Stadtwerke Schwerte öffentliche Infrastruktur und Teil der Daseinsvorsorge. Unser Ziel ist es, dass sie bis zum Jahr 2025 nur noch erneuerbare Energie beziehen. Wie bei allen städtischen Unternehmen wollen wir hier die Beteiligungen prüfen, und dabei die Beteiligung an klimaschädlichen Unternehmen stoppen. Wir setzen uns für ein Solardächerprogramm für städtische Gebäude, Privathaushalte und Gewerbeimmobilien ein, um ungenutzte Dachflächen zur Stromerzeugung zu nutzen. 

Bürger*innen wollen wir an Energieprojekten beteiligen, sei es über die Miete ihrer Dächer als Aufstellflächen für Solaranlagen oder als Teilhaber von Solarparks in ihrer Umgebung. Wir wollen die Ladesäulendichte für E-Autos und E-Bikes drastisch erhöhen. Dabei können die Stadtwerke selber aktiv werden und Immobilienbesitzer*innen beratend zur Seite stehen.

Der flächendeckende Ausbau eines Glasfaser-Netzes ist ein besonderer und äußerst wichtiger Standortvorteil. Wir möchten, dass er so schnell wie möglich abgeschlossen wird und Schwerte eine der ersten Kommunen in ganz Deutschland ist, die zu 100% mit Breitband-Internet versorgt werden kann. Wir fordern Vorrang für die Stadtwerketochter Elementmedia vor der Telekom und anderen  Anbietern beim Ausbau der digitalen Infrastruktur, damit wir nicht von Konzernen abhängig sind, sondern über unsere digitale Infrastruktur selbst bestimmen können.

Den Aufbau eines freien WLAN-Netzes an öffentlichen Orten sehen wir als wichtige Maßnahme zur Steigerung der Aufenthaltsqualität für Schwerter*innen und Menschen, die Schwerte besuchen. 

Das hast du davon: 
Wir möchten, dass die Energie klimafreundlich ist, und dass du vor Ort direkte Ansprechpartner für dein Internet hast. Auch für dein Unternehmen.

 

Einkaufen in Schwerte

Bereits seit einigen Jahren müssen gerade kleine Läden, die vor allem die Stadtteile mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgen, schließen. Auch die Kreditinstitute schließen Filialen und inzwischen werden sogar die Geldautomaten abgebaut. Dadurch sind vor allem ältere Menschen oder auch Menschen ohne Auto nicht mehr gut versorgt. Neben der mangelnden Versorgung fehlt aber auch das soziale Miteinander. Man kommt etwa beim Bäcker nicht mehr miteinander ins Gespräch. Das führt zunehmend zu sozialer Vereinsamung.
Um diesem Trend entgegen zu wirken, braucht es Konzepte für eine Nahversorgung vor Ort. Die Ideen können dabei sehr vielfältig sein und gehen vom fahrbaren Geldautomaten, der Bücherei, die in die Stadtteile fährt, über so genannte Dorfläden, die von der Gemeinschaft getragen sind, bis hin zu regelmäßig stattfindenden Kaffee- oder Spielerunden. Diese Konzepte gilt es, seitens der Stadt – nicht nur finanziell – zu unterstützen.
Auch der Einzelhandel in der Innenstadt muss unterstützt werden. Auch hier gilt es neue Ideen einzubringen und gemeinsam mit Akteuren aus dem Handel tätig zu werden. Die Fußgängerzone muss erhalten bleiben und bestehende Konzepte schnellstmöglich aktualisiert werden. Die Entwicklungen in der Innenstadt sind sehr schnelllebig und aufgrund der Corona-Pandemie steht der Einzelhandel inzwischen vor besonderen Herausforderungen.

Das hast du davon:
Eine Stadt, in der Gemeinschaft zählt. Und in der du alle Besorgungen vor Ort mit kurzen Wegen erledigen kannst. 

 

Visionen für das CityCenter in Schwerte

Das CityCenter ist jetzt gut 40 Jahre alt. Ein Produkt der brachialen Altstadtsanierungen der 70er Jahre. Wie auch immer wir es finden: wir müssen damit leben. Aber derzeit lebt dort fast nichts mehr. Gemeint ist immer der Hauptgebäudekomplex, nicht der Flügel an der Nordseite mit den beiden Cafes. Als Einzelhandelsstandort ist das Gebäude tot, eine Wiederbelebung angesichts des wachsenden Internethandels nahezu unmöglich. Aber man hat das Gefühl, es kümmert große Teile der Stadtpolitik fast gar nicht. Dafür ist der Gebäudekomplex aber zu groß, seine Innenstadtlage zu günstig. Das CityCenter muss in den Mittelpunkt der Stadtentwicklungspolitik rücken. 
Das wird nicht einfach. Die Mehrheit des Komplexes gehört einem Investor aus Düsseldorf, die Stadt (Kuwebe) besitzt ein Viertel, der Rest gehört mehreren Kleininvestoren. Entscheidende Beschlüsse können nur in einer Eigentümerversammlung gefasst werden. Aber weil es nicht einfach ist, darf die Stadt vor einer großen Initiative nicht zurückschrecken. Dazu ist das Gebäude zu wichtig.
Wir schlagen eine Mischnutzung aus Wohnen, Kultur und Arbeiten vor. Viele der jetzt leerstehenden Flächen können durch entsprechende Umbaumaßnahmen gut für Familien hergerichtet werden, die in einer stadtnahen und doch kinderfreundlichen Umgebung leben könnten. Die Volkshochschule und die Bücherei können in die Erdgeschosse rücken. Und zuletzt könnten dort großzügige Coworking Spaces entstehen, also flexible Großbüros für Menschen, die am Computer arbeiten. Dann könnten Familienmütter und –väter dort wohnen und arbeiten zugleich. Und wenn sich die VHS, wie angedacht, zum Vermittler von Computer-Kultur weiterentwickelt, wären dort zusammen mit der Bibliothek noch großartige Anknüpfungspunkte vorhanden. 

Mehr Förderung für Schwerte

Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept für die Innenstadt (ISEK) ist die Grundlage für die Beantragung von Städtebaufördermitteln gewesen. Einige Maßnahmen wurden bereits realisiert (Bahnhofsvorplatz, Bahnhofstraße). Auch der Marktplatz wird neu gestaltet. Im Konzept sind weitere Maßnahmen, wie etwa ein neues Wegekonzept zwischen Markt und Rohrmeisterei, benannt. Diese müssen schnellstmöglich umgesetzt werden, da die Förderung verfällt, wenn die Stadt es versäumt, diese rechtzeitig abzurufen. Zudem scheint eine Fortschreibung und Aktualisierung des Konzeptes sinnvoll, um zu überprüfen, ob die Stadt in eine weitere Förderperiode einsteigen kann. Das würde bedeuten, dass ein Großteil der Maßnahmen durch Bund und Land im Rahmen des Programms Aktive Stadt- und Ortsteilzentren finanziert wird. Die Stadt muss nur einen gewissen Anteil (zuletzt 30 Prozent) aufbringen.

Die Rolle der Frau auch in der Stadtentwicklung stärken

Selbst nach einigen Jahrzehnten der Emanzipation sind viele Dinge noch nicht selbstverständlich geworden. Deshalb setzen wir uns auch in der Stadtentwicklung für die Stärkung der Frauenrechte ein. Wir streben daher ein stadtweites Verbot sexistischer Werbung an. Zudem sollten neue Straßennamen nicht immer männlich sein, sondern zukünftig vorwiegend weiblich vergeben werden.

 

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